Vorkriegsjugend.
200 Gramm Punkrock
Jung kaputt spart Altersheime!
Goldene Tage waren das zu Beginn der 80er, als gefärbte Haare und zerrissene Klamotten bei Eltern, Lehrern und deinem Gegenüber in der Straßenbahn noch echte Empörung auszulösen vermochten. Eine Zukunft sollte es nicht geben – das hatten zumindest die Großmächte versprochen. Wozu also die knappe Zeit mit einer Berufsausbildung vergeuden?! War es nicht wesentlich sinnstiftender, das ungeheure Angebot an Rauschmitteln zu verkosten, dabei weitere Nieten in die Lederjacke zu schrauben und die Regler der Anlage hochzureißen, damit auch die Nachbarn den neuen ›Soundtrack zum Untergang‹ genießen konnten?
Ja, natürlich war es das! Aber bis der lang ersehnte Irokesenschnitt endlich das notwendige Stehvermögen besaß, mußten nicht selten zahlreiche Hürden genommen werden.
"Vorkriegsjugend" würdigt eine Dekade, die so furchtbar gern kalt sein wollte, sich im Vergleich zum nachfolgenden Jahrzehnt aber als echter Ponyhof präsentiert.
Die Presse
"Das Buch ist (...) Pflichtlektüre: Veteranen, die einst in Diskotheken auf Neue Deutsche Welle und New Wave pogten (weil dort kein Punk gespielt wurde!), bringt es alle Klischees der kläglichen Sozialisation via Nostalgietransfer zurück; jüngere Leser dürften Parallelen zu eigenen (aktuellen?) Verfehlungen wieder entdecken und feststellen, dass früher eben doch nicht alles besser war –obschon Off alles so humorvoll verpackt hat, dass sich einem beim Grinsen und Lachen jener Verdacht aufdrängen könnte. Pflichtlektüre eben!"
(tbc, Ox Fanzine 3/04)
"Erzählt werden die Erlebnisse eines Westzonen-Kindes aus Braunschweig. Eine echte Punk-Geschichte, der Anti-Teipel. Hier geht es nicht um die kreativen Sorgen der Stars und um die köstlichen Schnurren aus dem Backstage. Offs Helden sind die Jungs vom Springbrunnen am Lesepavillon. Es geht um Gruppenhierarchien und wie man sich mühselig in ihnen hinaufarbeitet. Das heißt am Anfang vor allem, immer Kippen und eine Dose Bier zum Spendieren in der Tasche zu haben und nie lauter zu rülpsen als das Alfa-Tier."
(Peter Matzke in Leipziger Volkszeitung, 26.03.04)
"Eine mehr als unterhaltsame Achterbahnfahrt voller Heldentaten und Peinlichkeiten. Lederjackencontests, Punkettenstress, Skinheaddiktaturen, Schäferhundverfolgungen, Valeronräusche und Karlsquellliebschaften –überall darf man dabei sein, gedanklich mitsaufen, mitfiebern und mitschämen. Beinahe gelangt man sogar mit Fleisch, Vornefett, Properski und Co. Auf die ersten Chaostage von Hannover. Beinahe. Wäre da nicht der ein oder andere Zwischenstopp, wie z.B. an der Schenke ‚Zum saftigen Hinterschinken’ gewesen ... Ein super Buch voller brisanter Erlebnissein einem wie zu erwartenden 1a Schreibstil. Empfehlung des Jahres!"
(Furious Clarity #7, 2004)
"Vor allem aber ist 'Vorkriegsjugend' unterhaltsame, glaubwürdige Lektüre ohne nostalgische Verklärung."
(Toby Schaper, SUBWAY 1/04)
"Jetzt, da Hausfrauen sich die Haare rot, grün oder orange färben, wo „kaputte“ Jeans aus der Boutique stammen oder der Hautschmuck alltäglich wurde, ist es wohl an der Zeit, gute 200 Gramm Punkrock zum Nachlesen herauszubringen."
(www.wildwechsel.de, 2004)