Irgendwann hatte einer der größten SUPERCHUNK Fans des Planeten, ein gewisser Yannick Bernard, einem gewissen Thurston Moore dabei zugesehen, wie er seine Fender Jazzmaster auf einer Bühne bearbeitete und dachte sich „Pah! Das kann ich auch.“ Mit seinem Freund Jörkk Mechenbier (heute Sänger bei Love A), seines Zeichens eher leidlich grandioser Schlagzeuger, verabredete er sich daraufhin im eigens zu diesem Zweck angemieteten Proberaum. Schnell war klar: Mechenbier ist zwar der Sohn eines Schlagzeugers, fiel aber in Wahrheit schon immer eher unter die Rubrik „Vielsprecher, Wortakrobat und Schreihals“ und so fiel die Wahl des Drummers für die zweite Probe auf Eric Hilt (AM YETO, KOETER, YARN), den man irgendwann gemeinsam im Düsseldorfer Nachtleben Anfang der Nuller Jahre aufgegabelt hatte. Mechenbier bekam also das Mikrofon, Hilt die Sticks. Noise-Rock Fan und BLACK SABBATH devotee Hilt, der ebenso wie Bernard und Mechenbier aus dem beschaulichen Saarland stammt, stellte man für die 3. Probe Mechenbiers alten Freund und Arbeitskollegen Thorben „Bootsy“ Tietze am Bass zur Seite und fertig war die ULTRAFAIR Rhythmus-Sektion – und folglich auch der Rest der Prosecco-Punk Laube.
Es folgte das Unvermeidliche: ULTRAFAIR spielten deutschlandweit zahllose Konzerte mit Freunden und Bekannten (PASCOW, TELEMARK, NEIN NEIN NEIN, ANTITAINMENT, DIE ROTE SUZUKI, HEIMATGLÜCK, BETRUNKEN IM KLAPPSTUHL, um nur einige zu nennen) und veröffentlichten 2005 ihre erste, selbstbetitelte 7“ Vinylschallplatte auf Kidnap Music, ein 80 Gramm schweres Bekenntnis zu schmutziger Melodieverliebtheit und 90er Indierock Gitarren, die soundtechnisch eher im Grunge als im Hochglanz zu Hause ist und die man mit eher kritischem Punkrock-Gestus im textlichen Bereich paarte. Hardcore und Punk Altvater Armin X-Mist verglich den frischen, aber in erster Linie unbedarft konzeptlosen Sound der 4 aus Düsseldorf bei Erscheinen der Debut 7“ mit den frühen BLUMFELD – „mit mehr Punkrock-Rotz und angenehm ungestelzter Attitude“.
2006 erschien dann schließlich der hier vorliegende Longplayer „Alles Rogers, Onkel Heinz?!“, zunächst als CD only, ebenfalls auf dem befreundeten PASCOW Hauslabel Kidnap-Music. Beide Alben wurden von Paul „Supersober“ Smith (DUMBELL, THE DAMAGERS) in den Burning Ear Studios aufgenommen, für das Artwork der beiden Tonträger zeigte sich die mittlerweile in Berlin lebende Designerin Linda Köper verantwortlich.
Die Band löste sich bedauerlicherweise kurz nach der Veröffentlichung des Albums aus persönlichen Gründen auf, die Freundschaft mit und unter allen Beteiligten blieb jedoch wie durch Zauberhand bestehen. Alle Mitglieder sind bis heute mehr oder weniger umtriebig in Sachen Musik unterwegs – mit ULTRAFAIR nahm all das seinen Anfang. Those were the days!
Ruhe/los Platten - Kidnap Music
Ultrafair "Alles Rogers, Onkel Heinz?!" auf Vinyl. Und das mit allen Schikanen: Limitiert und handnummeriert, Siebdruckcover mit Silberdruck, 12 seitiges DinA5 Booklet, handgestempelte Label, 180gr Vinyl und schwarze Innenhüllen.