Special Edition im CD-Buchformat inkl. 28-seitigem Booklet, 3 Bonustracks und Studio-Doku. Limitiert auf 2000 Exemplare!Slut. Alienationvon Juli ZehChris Neuburger sagte einmal, über Musik zu reden sei ähnlich erfolgversprechend wie der Versuch, zu Architektur zu tanzen. Man könnte ergänzen: Über Alienation zu reden, gleicht dem Ansinnen, Zeitgeist mit dem Strohhalm zu trinken. Das neue Album von Slut kommt mit Opus-Magnum-Aura daher. Viele Autoren haben das Buch, bei manchen Regisseuren gibt es den Film. Slut haben noch nie in der zwanzigjährigen Bandgeschichte Mist produziert. Im Gegenteil arbeiten sie mit einer souveränen Professionalität, die sie zu einem beinahe singulären Phänomen im deutschen-aber-englisch-singenden Alternative Rock machen. Aber mit Alienation ist es Slut gelungen, noch einmal über sich hinauszuwachsen. Sowohl musikalisch als auch textlich legt das Album einen Finger auf den Nerv der Zeit."Erfinde dich selbst und sei dann du selbst" lautet der ebenso paradoxe wie perfide Imperativ des 21. Jahrhunderts. Die Auswirkungen gleichen einer geistigen Querschnittslähmung. Statt die eigene Freiheit kreativ und verantwortungsbewusst zu nutzen, werden "most of us turn petit bourgeois", wieSlut es im titelgebenden Song "Alienation" formulieren, und, in offener Kritik an ihrer autoversessenen Heimat Ingolstadt: "As long as the cars stay running they stay amused"."Alienation", also Entfremdung, entsteht dabei auf zwei Arten. Entweder, indem man krampfhaft am Bekannten festhält, während sich die Außenwelt in Bewegung befindet. Oder indem man beim Versuch, durch notorische Selbsterfindung up to date zu bleiben, den Boden unter den Füßen verliert. Wie also soll es gelingen, sich in einer Zeit, die ständigen Aufbruch verlangt, selbst treu zu bleiben?Slut geben die Antwort schon durch ihre Werkgeschichte. Die Quadratur des Authentizitäts-Kreises glückt ihnen, indem sie Erprobtes und Gekonntes immer wieder als Ausgangspunkt für Grenzüberschreitungen nutzen. Neben und zwischen den Platt...