Andrew Paley ist ein Wanderer zwischen den Welten. Da gibt es auf der einen Seite seine dynamische Postpunk-Band The Static Age, die vor allem in den Staaten erfolgreich veröffentlicht und tourt. Und auf der anderen Seite treibt Paley behutsam, aber beständig seine Solokarriere voran. Soweit keine neue Geschichte, viele Frontmänner sind auch solo aktiv. Den feinen Unterschied macht die Musik. Weit weg von Post-Punk oder Lagerfeuerromantik ist es die ungeheuer intime Atmosphäre seiner Songs und die Art, diese zu präsentieren, die bei Paley jede Solo-Aktivität mehr als rechtfertigt. Dreht man die Anlage ein wenig auf, kann man die Songs und den Raum, in dem sie entstanden sind, fast fühlen. Angesichts der textlichen Reife und Ausdruckskraft entsteht eine herausfordernde Form der Nähe, die man so als Hörer auch erst einmal zulassen muss. Wollte man das Ganze auf bekannte Künstler herunterbrechen, so kommen einem Elliot Smith, Bon Iver und Active Child in den Sinn. Insofern überrascht es nicht, dass Paley bereits mit Garrett Klahn (Texas Is The Reason), Karl Larsson (Last Days Of April), The Lion And The Wolf, Northcote und Adam Rubenstein (Chamberlain) tourte. Brüder im Geiste, was musikalische Freiheiten angeht. "Sirens" bündelt sieben Songs der stark limitierten EP "Songs For Dorian Gray" (2014/15) und fünf neue, im Frühjahr 2016 aufgenommene Stücke.