NO ist das Debütalbum der Band NOSEBLEEDER aus Köln. Schon die erste schnodderige Zeile macht klar, wohin die Reise geht: This building is crumbling, but the tenants refuse to move out. Verfall und Reue, Wut und Trotz.NO stellt Fragen und bietet keinerlei Antworten. Konstruktiv geht anders. Hinter superkurzen Arrangements, melancholischen Melodien und Songtexten wie Kurzgeschichten verstecken sich Entzauberung und Verweigerung.Die Band indes existiert seit fast sieben Jahren in den Ritzen, die das Leben freimacht. Daniel (Gitarre/Gesang), Thomas (Bass/Gesang) und Jochen (Drums) sind sich auch davor schon in diversen Proberäumen über den Weg gelaufen. Philosophisch gemunkelt: Wenn sich was ergibt, ergibt sich was.Dabei geholfen hat, dass die Drei auf eine ähnliche musikalische Sozialisierung zurückblicken können: SNUFF, LEATHERFACE, DAG NASTY und SAMIAM haben wachgerüttelt, Trost gespendet, Mut und Wut gemacht.Dass NO dabei auch noch heftig anachronistisch klingt, war nicht wirklich geplant. Muskelgedächtnis statt Plug-Ins war die Devise, und so klingt das Ergebnis. Die Songs sind auf das Wesentliche reduziert, man sollte Gastfreundschaft schließlich nie überstrapazieren. Dass Dag Nasty-Sänger Peter Cortner auf einem Song die Vocals übernimmt, hat sich irgendwie folgerichtig ergeben. I never doubted what I have inside, sang Dave Smalley. Cortner machte aus dem never ein always. Womit wir wieder bei einem der Grundthemen von NO wären.Aber ist das alles wirklich wichtig? Nein. Die 12 Songs/20 Minuten von NO etablieren ihren eigenen Kontext.