Es scheint, als bräuchte das britische Trio Micachu & The Shapes stets drei Jahre, um seine Kreativität in geordnete Bahnen zu lenken: Nach ihrem schwer gefeierten Debüt "Jewellery" (2009) und dem vielschichtigen "Never" (2012) legt die Band um Mica Levi jetzt "Good Sad Happy Bad" auf Rough Trade vor. Das Album basiert auf kollektiven Improvisationen, aus denen Levi Teile auswählte, um Lyrics ergänzte und zu kompletten Songs ausarbeitete. So behält "Good Sad Happy Bad" die Avant-Pop-Sensibilität der vorangegangenen Veröffentlichungen bei. Doch gleichzeitig fließen in die Stücke die Leichtigkeit ihrer besten Singles, akustische Texturen von Field Recordings und industrielle Effekte ein. In ihrem Gesang vermeidet Levi leicht lesbare emotionale Färbungen, stattdessen versinkt sie komplett in ihren Song-Landschaften und beschwört einen sentimentalen Untergrund herauf, dem nichts Offensichtliches anhaftet. Wer davon nicht genug bekommt, führe sich einfach noch den Soundtrack zu Jonathan Glazers Science-Fiction-Thriller "Under The Skin" von 2013 zu Gemüte, dessen unheimliche Abgründe der präzise und jenseitige Score Levis akustisch kongenial transportiert.
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