Super(hairy)woman*
Erfahrungsberichte im Zeitalter der Haarlosigkeit
Anna C. Paul
Ein offener, persönlicher und sozialkritischer Diskurs über behaarte Weiblichkeit*
Körperhaare an Frauen* werden heutzutage unsichtbar gemacht. Als würden sie nicht existieren. Auf das Bild eines haarlosen Frauen*körpers ist Verlass, es begegnet uns überall – sei es auf der Straße, am Strand, beim Sport, in Filmen oder in Werbebotschaften. Glatte Haut wird vorausgesetzt und eine Alternative scheint es nicht zu geben, weswegen Frauen* und Mädchen* nicht umhinkommen, regelmäßig unangenehme bis schmerzhafte Praktiken in Kauf zu nehmen. Viele entwickeln dadurch enorme Schamgefühle gegenüber den natürlichen Gegebenheiten ihres Körpers. Enthaaren sie sich nicht, wird ihnen oftmals ihre Weiblichkeit* abgesprochen, weil Haare nun mal als »männlich« gelten.
Warum ist Körperbehaarung immer noch ein Tabu? Warum rufen Haare je nach Geschlecht, das sie trägt, unterschiedliche Reaktionen von Anziehung bis Ekel hervor? Warum können wir nicht stattdessen die Vielfalt von Körperhaarfrisuren zelebrieren, egal ob Wildwuchs, Stoppeln oder Haarlosigkeit?
Einfühlsam und ermutigend öffnet »Super(hairy)woman*« die Diskussion über weibliche* Körperbehaarung und deren Stigmatisierung. Im Mittelpunkt steht eine Sammlung aus vielseitigen Beiträgen, in denen weibliche*, männliche* und genderqueere Menschen zwischen 12 und 81 Jahren ihre persönlichen Geschichten erzählen, gesellschaftliche Normalitäten in Frage stellen und zeigen, wie unterschiedlich die Umgangsformen mit Idealbildern doch sein können.
Zudem wird ein umfassender Blick in die Kulturgeschichte geworfen und es werden historische sowie soziologische Hintergründe untersucht, die zu der heutigen Enthaarungsnorm geführt haben.
Weitere Informationen zum Projekt unter: www.superhairywoman.com
+ + +
Inhaltsverzeichnis
• Auf der Suche nach Bildern: Von der Sichtbarkeit des Unsichtbaren
• Lilli, 22 Jahre: »My Body – Your Choices«
• Laura Martinez, 33 Jahre: »Gedankenexperiment«
• Mia, 16 Jahre: »Anständig erzogen mit Schatzweg«
• Melanie M., 26 Jahre: »Fußwellness«
• Enkelin, 27 Jahre und Oma, 81 Jahre: »Gespräch mit Oma«
• Schirin, 34 Jahre: »Ahnen«
• Auszüge aus einem Gespräch mit Fiona, 12 Jahre: »Die Zeit, in der es anfängt«
• Corinne Frottier, 66 Jahre: »Meine erste Rasur«
• Kerstin, 54 Jahre: »Gedanken vor dem Regal«
• TF, 35 Jahre: »Meine Lehrmeisterin«
• Theresa Donkor, 30 Jahre: »Zwischen Hygienevorschrift und Attraktivität«
• Martha Luise, 28 Jahre: »Stoppelig heißt nein«
• Sina Eberhardt, 27 Jahre: »mit und ohne«
• Alexnader Ullmann, 31 Jahre: »Frühstück mit Frida Kahlo«
• Lucia V., 33 Jahre: »Eis oder Salat? Eine Antwort im Konjunktiv«
• Ulrike, 51 Jahre: »Der haarige Weg zur Freiheit«
• Ellen, 50 Jahre: »Hausgeburt«
• Cynthia Aborah, 38 Jahre: »Von allen Seiten«
• Kwautzi, 34 Jahre: »Anspruch und Routine«
• Nadine Goldau, 28 Jahre: »Meine hair-lich frauliche Gartenhecke«
• Julia, 37 Jahre: »Haare sind politisch«
• Yani, 27 Jahre: »Busch ab?«
• Zora Rux, 32 Jahre: »Ich bin eigentlich enthaart, ich komm’ nur so selten dazu«
• Ineke*, 41 Jahre: »Irgendwie sieht man* immer aus – Einflüsse und Wirkung«
• Johanna Debes, 34 Jahre: »Wie soll ich das verstehen?«
• Sü, 34 Jahre: »Haarige Kultur«
• Ellen, 50 Jahre: »Vorstellungsgespräch«
• Siri Wiedenbusch, 24 Jahre: »Total rasierte Stoppelbeine«
• Camilla E., 26 Jahre: »Haare dürfen«
• Lex, 23 Jahre: »My body (hair) is non-binary: mein Verhältnis zu Körperhaaren, Genderausdruck und Weiblichkeit«
• Arlo, 26 Jahre: »Präsenz«
• Avora Ha, 31 Jahre: »Pfeffer & Salz«
• Erika Salburg, 75 Jahre: »Ungewohnter Anblick«
• Helena, 25 Jahre: »Drücken meine Körperhaare mich aus?«
• Chris, 51 Jahre: »Wie wir sind«
• Dario Rens, 27 Jahre: »Natürlich«
• Alex W., 34 Jahre: »Weil wir Männer es besser finden«
• Bregje Biebuyck, 25 Jahre: »Aus dem Alltag mit Körperbehaarung«
• Quinn, 21 Jahre: »Thaargebuch«
• Phan, 32 Jahre: »Schablonenlose Schönheit«
• Naomi Beukes, 55 Jahre: »Naturhaar«
• Elizabeth Hensley, 21 Jahre: »Die Wette«
• Inga, 35 Jahre: »Finde ich Haare schön?«
• Marie Hemmen, 27 Jahre: »Welche Haare?«
• Johanna Francesca Montanari, 32 Jahre: »Laserpistole, Frauen*orte«
• Greta, 29 Jahre: »Vier Tage lang rasieren«
• Elvira Henke, 50 Jahre: »Der Oma zum Gedenken«
• Bärbel Sajonz, 75 Jahre: »Bewertet wird nur von mir selbst«
• Corinna Egdorf, 30 Jahre: »Haarspalterin. Oder: Es gibt so viele Haare, wo soll frau da bloß anfangen?«
• Anita Bruce, 26 Jahre: »Akku leer: nackte Achseln«
• V.G., 49 Jahre: »Vielfalt«
• Auf der Suche nach Antworten: Hintergründe und Erklärungsversuche zur weiblichen* Haarlosigkeit
• Ein Blick zurück: enthaarte Körper im historischen Kontext
• Das Weiblichkeits*ideal und warum es unserer Wahlfreiheit im Weg steht
• Ein Blick voraus: Von der Sichtbarkeit diverser Körper
• Der Blog: Erzähle deine eigene Geschichte