Vom 5. bis 10. Juni 1967 fand der Sechstage-Krieg statt. In diesem besiegten die israelischen Streitkräfte die scheinbar übermächtige Koalition von Syrien, Ägypten und Jordanien, wodurch Israel sein Territorium auf über das Doppelte ausdehnte. Das Land befand sich im Siegestaumel. Am Rand der allgemeinen Euphorie interviewte der Schriftsteller Amos Oz junge Kibbuzniks, die gerade vom Dienst an der Front zurückgekehrt waren. Die Männer redeten offen über die Zerstörung, die Gräuel des Krieges und über ihre Ängste. Sie sprachen über das Verhalten der israelischen Truppen und waren dabei wesentlich kritischer, als Oz erwartet hatte. Der Schriftsteller plante damals die Veröffentlichung der Interviews, doch die Armee zensierte den Großteil der Tonbänder. Mittlerweile ist die Zensur aufgehoben, die Männer von damals sind nun weit über 70 Jahre alt. In ihrer Dokumentation spielt Mor Loushy den ehemaligen Soldaten die noch existierenden Interviews vor. Nicht nur wird dadurch stumm geschwiegenen Beteiligten endlich eine Stimme verschafft, sondern auch ein dunkles Kapitel des Staates Israel, wie wir ihn heute kennen, enthüllt.
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